Erkundung des Ötztals in drei Etappen
oder
mit Ulle im Ötztal volle Pulle
Ein Geheimtipp für alle Biker und Rennradler ist das
Ötztal in Tirol. Mit einer ungefähren Gesamtlänge von 65 km und etlichen
Möglichkeiten von Stichtouren bietet es eine Vielzahl von Variationen.
Wir, Volker und Dieter, haben uns für folgende drei Touren entschieden:
1. Tour auf das Timmelsjoch
Startort: Ötztal Bahnhof
Bei dieser Tour gibt es zwei Fahrmöglichkeiten: entweder mit dem Bike oder
dem Rennrad. Mit dem Bike kann man den gut ausgebauten
Ötztal-MtB-Trail-Weg bis Sölden folgen. Nicht zu schwer bietet dies extra
für Biker angelegte Fahrstrecke doch einigen Passagen die es in sich
haben.
Für die Puristen bleibt die Ötztalbundesstraße mit dem
Rennrad. Nach dem Ort Zwieselstein muss allerdings mit bis zu 15 % steilen
Rampen gerechnet werden. Belohnt wird man dafür aber mit einem grandiosen
Ausblick! Wir hatten auf der Straße ca. 130 km mit 2300 hm am Ende auf dem
Tacho.
2. hinauf zum Rettenbachferner
Der zweite Tourenvorschlag hat seinen Ursprung in der Deutschland Tour
2005. Eine Etappe endete auf dem Rettenbachferner. Wir wollten Ulle beim
Versuch dies Etappe zu gewinnen ein wenig unterstützen - mit Beifall. Es
galt somit als erstes den 14 km langen Anstieg bis in das Etappenziel auf
2650 Seehöhe erstrampeln. Nun es war kein Zuckerschlecken - auf für Jan
nicht. In dieser Höhe ist die Luft schon recht dünn. Oben angekommen, wäre
eine Schussfahrt mit den Ski möglich gewesen - wir haben davon aber keinen
Gebrauch gemacht. Vielmehr haben wir die fantastischen Ausblicke des
Ötztaler Berge genossen.
3. Martin-Busch-Hütte
Bei der dritten Tour geht es in das Innere der Ötztaler Alpen. Jeder
Bergsteiger kennt die Wildspitze und das Bergsteigerdorf Vent. Die
ultimative Berühmtheit erlangte diese Gegend durch die Entdeckung
des Gletschermanns aus dem Eis - dem Ötzi.
Zurück zur Tour. Wir fuhren den "üblichen" Weg bis
Zwieselstein. Von dort das Venter Tal bis zum gesagten Vent. Wir sind den
ersten Teil auf der Straße gefahren. Zum Teil gibt es auch hier eine
Bike-Weg. Hier gilt: Wählen Sie selbst!
Nach dem Ort Vent wurde es dann aber so wirklich
MTB-like. Bis zum Tagesziel - der Martin-Busch-Hütte - liegen noch 8 km
und ca. 600 Höhenmeter.
Ein gut zu fahrender Karrenweg begleitet uns auf die doch wirklich
schweißtreibende Sache. Das die Landschaft in Höhen ab 2000 m immer
bizzarer wird, weiß jeder der sich mal in solchen Höhen bewegt hat. Die
Vegetation wird immer karger, die Baumgrenze haben wir schon lange hinter
uns gelassen. Auf unserem Weg zur Hütte begleitet uns ein Gletscherbach.
Gerade Gletscher - diese werden so nach und nach sichtbar. Imposant wirkt
direkt in Fahrtrichtung der Similaun-Gletscher. Er ist fast zum greifen
nahe, erreichen werden wir ihn aber nicht.
Nach ca. 1 Stunde hat man das Ziel dann erreicht. Die
Martin-Busch-Hütte gelegen auf 2501 Meter über dem Meer. Es war das
erwartete Stück schwere Arbeit gewesen, allerdings sind die gebotenen
Anblicke eine mehr als verdiente Belohnung.
Trotz der kärglichen Vegetation ist die Bergwelt einfach faszinierend. Die
umliegenden Berggipfel sind allesamt über 3000 m hoch. Das Eis der
Gletscher blitzt im Sonnenlicht. Das muss man einfach gesehen haben!
Eine ganze Armada von Wanderern und Tourengehern kommt auf dem Weg vom
Similaun-Gletscher herunter. In der Ferne erkennt man den Aufstiegsweg.
Unwillkürlich wollen wir auch da noch rauf. Leider reicht die Zeit dafür
nicht mehr. Es wäre am Ende doch erhebliche Schiebe- und Tragearbeit nötig
gewesen.
Irgendwann später reisen wir uns dann los. Es steht nun die Abfahrt
hinunter nach Vent an. Ein absolutes Muss für jeden echten Biker. Störend
wirken nur die vielen Wanderer die unsere Abfahrtsgeschwindigkeit immer
wieder eindrosseln. Nach 15 Minuten Abfahrtsspaß wird Vent erreicht.
Von hier geht es auf Almwegen und einem Ableger des
Ötztal-Trail-Weges nach Zwieselstein zurück. Hier kann entweder der Weg
über die Ötztal-Bundesstraße oder in Abschnitten wieder der bereits
erwähnte Trail-Weg gewählt werden.
Bleibt festzustellen, das Ötztal ist auf jeden Fall eine
Bikereise wert - auch ohne Ulle zu sehen. |